„Alle Mitarbeiterinnen des Projekts sind sehr kompetent, freundlich und engagiert!“
Österreichisches Journalisten-Kolleg
Neun Wochen reflektieren 16 österreichische Journalisten intensiv ihr journalistisches Handwerk und vertiefen ihr Wissen und Können und schließen erfolgreich das 25. Österreichische Journalisten-Kolleg ab. Die Zertifikate der Mediensozialpartner werden Anfang Juli im Kuenburg-Saal der Neuen Residenz Salzburg übergeben und gefeiert. „Als Reporter muss man sich permanent aus der eigenen Komfortzone bewegen, in unterschiedlichen Welten unterwegs sein, um Menschen eine Stimme geben zu können, die sonst nie gehört werden“, sagt Andrea Backhaus. Sie ist Politik- und Gesellschaftsredakteurin bei ZEIT ONLINE mit dem Schwerpunkt Naher Osten, Krieg und Konflikt, Islam und Migration. In ihrer Festrede betont sie, dass Journalismus Türen zu Welten öffnen kann, die anderen Menschen verschlossen bleiben. „Er gibt uns die Chance, mit Menschen zu sprechen, die außerhalb unserer Filterblase leben. Er ermöglicht uns Einblicke in unterschiedliche Gesellschaftsschichten und Lebensweisen. Das ist ein großes Privileg und eine große Verantwortung.“ Journalisten benötigen Mut, so Backhaus, um Platz zu schaffen für viele verschiedene Lebensentwürfe, für Offenheit und Toleranz. Sie appelliert an die Kolleg-Absolventen: „Macht euch angreifbar mit eurer Haltung, aber nicht durch schlecht recherchierte Geschichten. Habt den Mut, eine eigene Meinung zu haben.“ (Lesen Sie die Rede hier.)
Den Mut zur eigenen Meinung haben die Absolventen während ihrer Ausbildung und beim mehrmedialen Projekt „GGG-Magazin“ gezeigt, mit dem sie ihre Ausbildung abschließen. Es entstehen ein Printprodukt, ein Online- sowie Social Media-Auftritt. Das Produkt soll seinen Lesern/Usern, Möglichkeiten aufzeigen, um die Umwelt positiv zu beeinflussen, um die Gesellschaft gemeinsam zu gestalten. Es liefert Anregungen, wo jeder einzelne helfen kann, stellt Ehrenämter und die Menschen dahinter vor und übt auch Kritik, denn: Wer helfen will, muss sowohl seine persönlichen Bedürfnisse zurücknehmen als auch zu seinem Gegenüber eine professionelle Distanz wahren können.
Im Österreichischen Journalisten-Kolleg trainieren engagierte, journalistische Talente ihre Profession: profunde Recherche, prägnante Sprache, packende Dramaturgie. Die Darstellungsformen Nachricht, Interview, Porträt, Reportage, Feature, Kommentar, Glosse werden analysiert. Davon ausgehend werden die Medienkanäle und -formate behandelt: Text, Bild, Audio, Video, Print und Online. Fachwissen in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Recht sowie Grundlagen der Medienwirtschaft und -politik und der Kommunikationsforschung vervollständigen die praktische Basisausbildung. Die Kombination aus Handwerk, Wissen und einem klaren Berufsverständnis ist die optimale Grundlage für den Beruf.
Das Österreichische Journalisten-Kolleg ist die berufsbegleitende Journalistenschule der Medien-Sozialpartner und im Kollektivvertrag für Redakteure (§7.2) – mit dem Kollektivvertrag auch für Online-Redakteure – verankert. Seit 1992 gibt es das Journalisten-Kolleg, bereits seit 1974 mit dem Grundkurs eine redaktionsübergreifende Ausbildung. Damit hat das Kuratorium für Journalistenausbildung den Grundstein für weit über 1.000 Journalistenkarrieren gelegt. Darunter sind bekannte Namen wie Armin Wolf, Ingrid Thurnher, Hubert Patterer, Eva Weissenberger, Michael, Lang, Gerhard Marschall, Reinhold Dottolo, Corinna Milborn, Josef Trappel, Waltraud Kaserer, Ambros Kindel, Karlheinz Papst, Toni Ebner, Sylvia Wörgetter, Hans Adrowitzer, Margaretha Kopeinig, Elisabeth Patsios u.v.m. Anfang Oktober 2018 beginnt der 27. Jahrgang des Journalisten-Kollegs, der im Mai 2019 mit dem Zertifikat der Medien-Sozialpartner abschließen wird.
Fotos: Birgit Kaltenböck, KfJ
Bericht in den Salzburger Nachrichten vom 14. Jänner.